Personenrettung in der Murg

Rastatt/Baden-Baden.  Einsatzkräfte  der  Deutschen  Lebens-Rettungs-Gesellschaft  rückten  am  Wochenende  aufgrund  der  anhaltenden Hochwasserlage zu zwei Einsätzen im Landkreis Rastatt und Stadtkreis Baden-Baden  aus.  
Am  Sonntag  wurden  in  den  frühen  Morgenstunden  vier Fahrzeuginsassen vom Dach eines  in der Murg bei Steinmauern abgetriebenen Pkw gerettet.
 
Bereits  am  Samstag  gegen  9  Uhr  wurde  im  Stadtkreis Baden-Baden  aufgrund  der anhaltenden Regenmassen der Voralarm für den Katastrophenschutz ausgelöst. Der Pegel  der  Oos  und  verschiedenen  Bächen  stieg  bedrohlich  an.  Auch  die
Einsatzkräfte  der  DLRG,  Bezirk  Mittelbaden  e.V.,  wurden  über  die  integrierte Leitstelle des Landratsamts Rastatt voralarmiert. 
Insgesamt befanden sich ab 11:30 Uhr 18 Einsatzkräfte aus dem gesamten Bezirk in den  Fahrzeughallen  der  DLRG  Ortsgruppen  Rastatt  und  Bühl-Bühlertal  in Bereitschaft. Unter den Einsatzkräften waren insbesondere für Hochwasserlagen und stark strömende Gewässer speziell ausgebildeten Strömungsretter.
 
Noch  am  Nachmittag  mussten  die  Kräfte  zur  Unterstützung  und  Absicherung  des THW in  Baden-Baden  ausrücken,  da  ein  Baum  durch  den  vom  Wasser aufgeweichten Boden in die Oos stürzte und die Gefahr bestand, dass eine Brücke in Mitleidenschaft gezogen wird.
 
Am  Sonntagmorgen  gegen  04:20  Uhr  wurden  die  Einsatzkräfte  der  DLRG  nach Steinmauern  gerufen.  Dort  hatte  ein  Pkw  trotz  Überflutung  die  Kreisstraße  K3726 zwischen  Steinmauern  und  der  Murgmündung  befahren.  Aufgrund  der  starken Strömung wurde das Fahrzeug von den Wassermassen erfasst und ca. 30m in das nördlich  angrenzende Waldstück gedrückt. Die vier Insassen konnten auf das Dach des vollständig gesunkenen Fahrzeugs klettern und verständigten von dort aus die Rettungskräfte.
Mit  einem  stark motorisierten  Hochwasserboot  der Feuerwehr  gelang  es  zunächst, Strömungsretter dem Fahrzeug zuzuführen und die Fahrzeuginsassen nacheinander aufzunehmen.  Beim  Besteigen  des  Bootes  durch  den  vierten  Fahrzeuginsassen
wurde  das  Boot  jedoch  so  belastet,  dass  aufgrund  der  Strömungsverhältnisse Wasser eindrang und es abdriftete. Hierbei kenterte das Boot,  wobei alle Insassen über  Bord  gingen.  Das  Feuerwehrboot  sank  vollständig.  Den  Strömungsrettern gelang es, die gekenterten Insassen zu fixieren und diese auf Bäumen abzusetzen.  
Durch weitere Strömungsretter konnten schließlich die vier Fahrzeuginsassen sowie die  Bootsbesatzung  der  Feuerwehr  gerettet  und  an  Kräfte  des  Rettungsdienstes übergeben werden. Die Bergung des Fahrzeuges und des Feuerwehrbootes ist auf
Grund des Hochwassers und der Strömung bislang nicht möglich.
 
Die  DLRG  Mittelbaden  war  mit  insgesamt  7  Fahrzeugen  und  19  Einsatzkräften, darunter 7 Strömungsretter, bei dem Einsatz beteiligt.